Exkursion OLG Karlsruhe Sonderausstellung "Die Rastatter Prozesse"
Am 8. Mai 2024 bietet der Fachbereich eine Exkursion zum OLG Karlsruhe an.
Am 8. Mai 2024 bietet der Fachbereich eine Exkursion zum OLG Karlsruhe an. Dort wurde die Sonderausstellung "Die Rastatter Prozesse" verlängert, um die Teilnahme einer Konstanzer Gruppe interessierter Studierender und Mitarbeitender zu ermöglichen.
Dass heute etwa der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen Russlands Präsidenten Putin erlassen kann, ist Ergebnis einer Entwicklung, die nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte, nämlich die Bewältigung von als staatlichem Recht getarnten Unrecht durch Gerichtsverfahren.
Nicht nur in Nürnberg, sondern auch an anderen Orten fanden ab Herbst 1945 Prozesse gegen Personen statt, die in der Zeit des Nationalsozialismus Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen den Frieden oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hatten.
Die „Rastatter Prozesse“ vor dem Obersten Gericht der französischen Besatzungszone waren ein wichtiger Teil dieser juristischen Bewältigung der Gräueltaten, die unter dem nationalsozialistischen Regime begangen worden sind. Diese Prozesse sind Gegenstand der Sonderausstellung des Bundesarchivs „Die Rastatter Prozesse – NS-Verbrechen vor Gericht“.
Im Mittelpunkt der Exkursion wird ein Vortrag von Rechtsassessorin Marlene Kottmann stehen, die nach ihrem Studium der Rechtswissenschaft als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsgeschichte und geschichtliche Rechtsvergleichung der Universität Freiburg tätig war. Dort promoviert sie mit Förderung der Stiftung der Deutschen Wirtschaft über die „Rastatter Prozesse“. Ihr eigens für die Konstanzer Delegation angebotener Vortrag wird die historischen und rechtspolitischen Hintergründe der Prozesse sowie die Anwendung des Kontrollratsgesetzes Nr. 10 in der französischen Besatzungszone, mit dem die Alliierten eine Rechtsgrundlage für die Strafverfolgung von NS-Tätern geschaffen hatten, beleuchten.
Geplant ist die Anreise mit der Bahn (Schwarzwaldbahn, Regionalverkehr, Abfahrt Konstanz Hbf 11:39 h). Für die Ausstellung und den Vortrag samt Diskussion rechnen wir ca 2,5 h und würden anschließend ein gemeinsames Abendessen in Karlsruhe einnehmen. Die Rückfahrt soll um 20:09 h stattfinden (geplante Ankunft Konstanz Hbf 23:22 h). Der Transfer sollte für Studierende mit Deutschlandticket kostenlos sein. Der Eintritt in die Sonderausstellung ist ebenfalls kostenlos.
Zur Koordination der Reise und zur Feststellung des Interesses an der Exkursion melden sich Interessenten bitte per E-Mail bei lehrstuhl-gloeckner@uni-konstanz.de. Aus Raumgründen ist die Zahl der Plätze beschränkt.